Datenschutz
Ist es nicht schön, wenn man sich auf Zusagen zur vertraulichen Behandlung von persönlichen Daten verlassen kann?! Da erhalte ich vor einigen Wochen einen Brief, in dem ich gebeten werde, an einer Umfrage zu einem bestimmten Produkt teilzunehmen. Die Daten würden selbstverständlich anonym erhoben, es sei keine Zuordnung zu einzelnen Konsumenten möglich. Der Bogen wanderte in die Tonne und ward vergessen. Vorgestern erhalte ich nun einen Brief, in dem mir mitgeteilt wird, meine Umfrageergebnisse seien ja noch nicht eingegangen und ich möchte diese doch bitte zurücksenden. Ach so. Die Firma sammelt Daten anonym und kann genau sagen, wer geantwortet hat und wer nicht. Eine Fähigkeit, über die sonst nur gewisse Glaskugelbesitzer verfügen....kein guter Stil.
meisterluchs am 19. September 11
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alternativlos
Ich bin ja eigentlich ein großer Freund des "alternativlos" Podcasts, aber diese Folge (
http://alternativlos.org/18/ ) hat mich nun doch ratlos, eher schon wütend zurückgelassen. Peak Oil und die Folgen könnte man den Titel wohlmeinend wiedergeben und eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Post-Öl-Konzepten erwarten. Der eigentliche Titel lautet jedoch: "Peak Oil, (der) Weltuntergang, und wie man sich vorbereiten kann". Gut, die Herren saßen auf einem (ehemaligen) Militärflugplatz im schönen Brandenburg, aber dass der dort sicherlich noch spürbare Untergang der sozialistischen Internationale sich so dermaßen niederschlagen würde, hätte ich nicht erwartet. Es mag ja sein, dass die Welt vor gewaltigen Umbrüchen steht. Doch wenn man sich in der Geschichte umsieht, war Evolution und nur selten Revolution das Maß von Veränderung. Ich weiß zwar nicht mehr genau, wer den folgenden Satz sagte, inhaltlich hat er jedenfalls eine beeindruckende Aussageklarheit. "Die Steinzeit, so viel ist sicher, ging nicht zu Ende, weil es keine Steine mehr gab" Natürlich sind Ressourcen endlich, auch Öl wird es irgendwann nicht mehr geben. Aber nun sofort das Ende der Zivilisation auszurufen und den Rat zu erteilen, Werkzeug zu kaufen, um die (lebens-)notwendigen Dinge selbst reparieren zu können, ist gelinde gesagt Unfug. Wer jetzt lacht, höre nach. Löten sollte man auch können, um defekte Chips auszutauschen. Woher die kommen, woher überhaupt die Energie kommt, um den Lötkolben zu betreiben, dass wird ausgeblendet. Der Gipfel des Unfugs ist erreicht, wenn man den Rat befolgt, sein Wissen in e-books zu speichern. Wie bitte? Das Ende der technisierten Welt wird avisiert, die Menschen sollen sich auf Grund des Zusammenbruchs von Infrastrukturen auf ein Leben im Naturalientauschhandel einstellen, aber meine e-books lade ich nachwievor von amazon und Co und speichere sie im selbstgelöteten Reader? Weitere großartige Ratschläge dieser Art gibt es in dieser Sendung - und man vermisst nicht nur die Anzeichen der Ironie, nein, es gibt sie nicht. Eine Frau Künast, gerade dabei, in Berlin eine Wahl zu verlieren, sagte mal, wir haben bis 2020 Zeit, die Reduktion von CO2 signifikant voranzutreiben, ansonsten sei es für die Welt zu spät. So wie sie glauben auch die Podcaster tatsächlich daran, dass das Ende der Welt genau in ihre Generation fallen wird (muss). Eine solche Überschätzung der eigenen Lebenszeit im Weltenlauf kommt immer wieder mal vor, ist vielleicht sogar menschlich nachvollziehbar (wenn es schon zu Ende geht, dann aber bitte mit und nicht nach mir...), ist aber ausgemachter Blödsinn. Die Menschheit hat bisher immer(!) einen Weg gefunden, aus Krisen herauszukommen und so wird es auch diesmal sein. Wenn der Leidensdruck groß genug ist, wird man Lösungen finden. Wenn es bisher keine gibt, dann ist das Problem noch nicht drängend genug - ob einem das nun passt oder nicht.
Abschließend sei noch eines Umstandes gedacht, der die Herren sehr umzutreiben schien. Früher legten die Hersteller einem elektrischen Gerät dessen Schaltpläne bei. Heute tun sie das nicht mehr, was Beleg für den Verlust von Wissen sei. Aha! Wer möchte heutzutage zu seinem AndroidIPadWindowsPhone den Schaltplan ausgehändigt haben, um im Bedarfsfalle mit Voltmeter und Durchgangsprüfer auf Fehlersuche zu gehen? Recht wenige. Es ist schlichtweg eine Frage der Komplexität des Gerätes, das ein Eingreifen eines Laien unmöglich macht. Das ist aber nicht schlimm, sondern Teil einer weiteren Ausdifferenzierung der (technisierten) Welt! Die Literaten des Sturm und Drang (auch Genie Epoche genannt), wollten die Welt in ihrer Komplexität erfassen und beherrschen, greifbar ist dieser Wunsch in dem damals geprägten Begriff des "Universalgenies". Später stellte beispielsweise ein gewisser Goethe fest, dass Wissen und Können sich auf so viele Bereiche erstrecken kann, dass man sich für einen Bereich entscheiden muss, um es darin zu echter Meisterschaft zu bringen. Er ließ also die Naturwissenschaften sausen, konzentrierte sich auf die Literatur...was draus wurde ist bekannt. Nichts anderes erleben wir heute. Wir müssen erkennen, dass wir nur wenige Teile des Ganzen begreifen und gestalten können und uns (mittlerweile sehr früh) auf etwas spezialisieren müssen. Das hat die Konsequenz, auf Spezialisten für alles Mögliche in anderen Bereichen angewiesen zu sein. Letztlich verlieren wir also kein Wissen, es wird nur anders verteilt. Vielleicht durchlaufen die Herren ja gerade den Erkenntnisprozess, dass es Experten für Hardware und welche für Software gibt und dass das Beherrschen beider Disziplinen immer schwieriger vielleicht sogar unmöglich wird. Schon vor 15 Jahren haben die meisten ein Auto bei Defekt in die Werktstatt geben müssen und dennoch ist bis heute der Untergang des Abendlandes aufgrund dieser Tatsache ausgeblieben....
meisterluchs am 16. September 11
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Nachlese
Wieder einmal ist mir ein Artikel untergekommen, der zur Reaktion herausfordert. Es geht um das leidige Thema der Computerspiele mit nicht unerheblichem Gewaltanteil - gemeinhin auch als Killerspiele bezeichnet. Auch wenn ich mir bewusst bin, dass gleich wieder alle 'Spießer' schreien, scheint es mir doch wichtig, diesen Gedanken mal zu entwickeln. Der Artikel, um den es geht, findet sich hier:
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35366/1.html Eigentlich gibt es an dieser sehr wissenschaftlichen Betrachtung wenig auszusetzen. Ich halte sie für sehr erhellend und neue Perspektiven eröffnend! Natürlich darf man nicht alle Spiele über einen Kamm scheren, die Zeiten ändern sich usw. usf. Dennoch, wenn es nicht zweifelsfrei möglich ist, einen Zusammenhang von virtueller und realer Gewalt auszuschließen, ist es dann im Interesse eines Schutzes von Menschen nicht sinnvoll, auf eine eingeschränkte Verbreitung dieser Spiele hinzuwirken? Der Schutz von Leben steht über allem. Niemandem hilft es, wenn man Blut in Pixel umdefiniert und meint, damit sei ein Argument für die Ungefährlichkeit erbracht, wenn der eigentliche Reiz des Spieles eben doch im Töten von (virtuellen) Menschen besteht. Jeder, der das bezweifelt, kann ja mal den Erfolg von Spielen, in denen man Blumenwiesen durch eine kluge Strategie mäht, eruieren... Natürlich sind Menschen, die auf reale Menschen schießen, gestört oder krank; und selbstverständlich sind die allermeisten Spieler so nicht veranlagt. Dennoch könnte man eine Art Selbstbeschränkung erwarten, die auf ungeklärte Sachverhalte Rücksicht nimmt.
meisterluchs am 14. September 11
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Erlebte Familienpolitik
Nehmen wir mal an, in einer kleinen Stadt ist man auf der Suche nach einem Betreuungsplatz für den lieben Nachwuchs. Eine Tagesmutter ist tatsächlich bald gefunden, alles prima soweit. Gesteigert wird die sich einstellende Freude durch die Aussage der Tagesmutter, dass die Stadt doch tatsächlich 3,50€ pro Stunde dazugibt. Gut, ein Antrag muss natürlich gestellt werden, niemand hat etwas zu verschenken. Nach kurzer Suche ist eine zuständige Bearbeiterin gefunden, die mitteilt: "Also Sie zahlen dann an uns 130€ im Monat!" Wir: "--??? Wieso zahlen wir etwas an das Amt; der Begriff Förderung hört sich eher nach einer Zahlung von Ihnen an." Sie: "Ja schon, aber Sie müssen sich beteiligen und wir leiten dann das Geld an die Tagesmutter weiter" Wir: "Um das also nochmal zusammenzufassen, die Stadt bietet einen Zuschuss zur Tagesbetreuung an, der so aussieht, dass wir Geld an die Stadt zahlen, die dieses dann an die Tagesmutter weitergibt." Sie: "Richtig" Komisch fanden wir, dass die Dame darin auch keinen Widerspruch sah. Rechnet man nun alles zusammen, gibt die Stadt keine 3.50€ je Stunde, sondern maximal 2€ je Stunde dazu. Das sagt aber niemand offiziell, denn 3.50€ klingen einfach besser. Anders formuliert: Wir bezahlen einen Gutteil der städtischen Förderung selbst, um die familienpolitische Selbstdarstellung unseres lieben Heimatortes in positiver Hinsicht zu unterstützen. Genau diese kleinen Fallstricke sind es, die die Menschen ärgern - und das wohl nicht nur in der Familienpolitik!
meisterluchs am 13. September 11
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Äpfel und so
Da fällt mir doch wieder ein Beitrag zu den leidigen Patentstreitigkeiten um Apple, Samsung und Co in die Hände (
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35473/1.html ). Man kann es kaum glauben, aber jemand, der vor 20 Jahren für Apple arbeitete, darf nach Ansicht dieser Firma später nicht für andere Tech-Firmen arbeiten!?? Ich lasse ja nun schon aus Prinzip kein gutes Haar an Apple, aber nun wird das Ganze so abstrus, dass ich vor Lachen nur schwer in den Schlaf finden werde. Natürlich klagt hier jede Firma gegen jede andere, Musterknaben sind sie wohl alle nicht. Aber was sich Apple da leistet, kann man kaum noch in Worte fassen. Das z.B. ein Ipad eine rechteckige Form hat und andere Geräte dieser Art auch, liegt am Prinzip dieser Gerätegattung!! Klagt derjenige, der den Fernseher erfunden hat, gegen alle anderen Hersteller von Fernsehern, weil diese rechteckig sind? Kein Mensch käme auf diese Idee. Bei Apple ist dies natürlich ganz anders. Diese Firma vereinahmt das Recht auf Formen, Softwareschnipsel und nun sogar auf Menschen. Wo leben wir denn eigentlich? Übrigens, ein Iphone muss man auch laden: Eine kabelgebundene Zuführung von Energie in das geräteeigene Akku - hat bestimmt auch Apple erfunden. Keiner darf mehr andere Geräte auf diese Weise laden. Werft sie weg und werdert Applejünger. Gebt das Recht auf, Software nach Wunsch zu installieren, verkauft eure Identität bei Itunes, seid froh über eingeschränkten Empfang und wenn Apple "jetzt" sagt, schaltet ihr alle brav die Geräte aus - und kauft euch ein neues. Mich wundert es, dass Menschen, die ich eigentlich sehr schätze, nicht müde werden, Apple in den Himmel zu heben. Das sind Leute, die sich für intellektuell, unangepasst und individuell halten, sie laufen aber mit dem absoluten Livestilprodukt durch die Gegend und lassen sich von Itunes gängeln....ich begreif es nicht.
Nachtrag:
Lustig finde ich ja, das Apple nun wieder die Displays fürs Ipad von LG nimmt - und nicht mehr von Samsung....letztlich sitzen nämlich alle im selben Boot.
meisterluchs am 12. September 11
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Alle wieder da
Frau Schröder ist wieder im Amte....Schön ist, dass man nicht merkte, dass sie überhaupt weg war. Hoffentlich bleibt sie in Zukunft ebenso unauffällig! Wir brauchen wohl nicht noch jemanden, über den in der Öffentlichkeit der Spott eimerweise ausgekippt wird. Wünschen wir Frau Schröder bei dieser nicht ganz leichten Aufgabe alles Gute. Nun ist also die Führungsriege dieses Landes wieder komplett, dennoch habe ich das Gefühl, dass im Moment nicht diejenigen das Ruder in Händen halten, von denen man sich gut gelenkt fühlt.
meisterluchs am 12. September 11
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